Nah und Fern

In der Woche einsam, am Wochenende zweisam.



Was früher meist nur für Seemanns- und Fernfahrer-Frauen galt, ist in den letzten Jahren zur selbstverständlichen Lebensform geworden.

Wer beruflich erfolgreich sein will, muss mobil sein und sich damit arrangieren, dass der Traumjob leider Hunderte Kilometer entfernt ist. Und dass der Traummann in vielen Fällen zuhause bleibt. Zwei Liebende, zwei Karrieren, zwei Wohnungen: Das erweitert den Horizont, geht aber auch ins Geld und zerrt an den Nerven. Denn ein Wochenende kann dann sehr kurz sein: vom letzten Meeting geht es gleich zum Zug, in den Flieger oder hinters Steuer. Jede Verspätung, jeder Stau wird zum Feind – Stress ist vorprogrammiert. Endlich schließt man seinen Liebsten in die Arme – und dann geht der Termindruck erst richtig los: Das kuschelige Abendessen zu zweit, die Party mit Freunden oder der gemütliche Einkaufsbummel? Die gemeinsame Zeit ist kostbar und will gut geplant sein. Und jeden Sonntagabend spielen sich dann auf Bahnsteigen und Flughafen-Gates wahre Dramen ab. Das Wochenende ist vorbei und damit auch die gemeinsame Zeit mit dem Freund.

SURVIVAL-TIPPS FÜR MEHR NÄHE


Nähe Suchen & Finden:

• Über sieben Brücken musst du gehen: Nutzen Sie die Brückentage, so verlängern Sie die freie Zeit, ohne viele Urlaubstage opfern zu müssen.

• Datendrähte glühen lassen: Ob Email, Fax, Telefon oder SMS: Teilen Sie sich mit! So können sie Ihre Sehnsucht teilen. Wochenendpaare sollten auch während der getrennten Zeit über alles reden. Somit werden Konflikte und Schwierigkeiten sofort ausgeräumt und nicht bis zum nächsten Treffen aufgeschoben. Und ganz wichtig: Gefühl zeigen, denn Distanz entfremdet von alleine.



• Rituale schaffen: Kontinuität schafft Vertrauen und stützt die Beziehung. Während andere Arm in Arm einschlafen, horchen Sie eben mit einem Ohr an der Matratze und fl üstern Sie sich noch Gute Nacht am Telefon zu.

• Überraschungen: Verschicken Sie liebevolle Kleinigkeiten. So zeigen Sie, dass Sie an den Liebsten denken.
• In Saure-Gurken-Zeiten immer daran denken: Irgendwo da draußen denkt jemand an mich. Das hält zusammen – auch wenn man sich nicht spontan in die Arme fallen kann.

• Call-by-Call-Nummer: Mit Vorwahlnummern kommt man beim Telefongespräch meist günstiger weg.

• Billigtarife nutzen: Wer frühzeitig bucht, spart sowohl bei der Bahn als auch bei den meisten Airlines. Und werden Sie Miles & More-Mitglied!

• Steuern sparen: Auch Paare, die nicht verheiratet sind, können Kosten absetzen. Es muss eine Haushaltsgemeinschaft und ein gemeinsamer Lebensmittelpunkt nachgewiesen werden. Auf diese Weise können Sie eine doppelte Haushaltsführung steuerlich geltend machen.
SURVIVAL-TIPPS FÜR MEHR CHANCEN


Jedes sechste Paar in Österreich lebt auf Distanz. Sie leben getrennt, weil der Job oder das Studium er fordert. Berufliche Mobilität ist längst nicht mehr auf bestimmte Berufsgruppen oder die Chefetage beschränkt.

Vertrauen:
Schon der asiatische Philosoph Laotse wusste: „Die Entfernung ist für die Liebe wie der Wind für das Feuer. Das starke facht er an, das schwache bläst er aus.“ Eifersucht hat nichts mit Distanz zu tun. Auch wenn ihr Schatz in derselben Stadt wohnen würde, gäbe es Abende, an denen er alleine losziehen wollte. Also: Sie sind die Nummer eins, sonst würde Ihr Freund die Strapazen der Fernliebe nicht auf sich nehmen.

Immer wieder Schmetterlinge im Bauch:
Im Bewusstsein der begrenzten gemeinsamen Zeit wird man sich rücksichtsvoller verhalten und versuchen, Streit und Kleinigkeiten des täglichen Alltags aus der Beziehung raus zu halten. Abwasch und Müll sollten am gemeinsamen Wochenende weniger das Thema sein. Zusätzlich kann das Gefühl der Fremdheit beim Wiedersehen dafür sorgen, dass man sich aufs Neue kennen und lieben lernt, wieder Schmetterlinge im Bauch verspürt und turtelt wie frisch verliebt.

Man braucht nur die Spielregeln zu beachten:

• Das Wochenende möglichst ruhig angehen lassen. Man kann nicht an zwei Tagen eine ganze Woche nachholen.

• Nicht zu hohe Erwartungen hegen – festgelegte Wunschbilder belasten die gemeinsame Zeit. Jeder muss sich eingewöhnen dürfen – es braucht seine Zeit, von Teilzeit-Single auf Partner umzuschalten.

• Ärger rauslassen – Wut auf den anderen sollte nicht die ganze Woche gepfl egt werden, sonst wird die Beziehung schnell vergiftet.

• Glücksmomente festhalten: Legen Sie sich eine Kamera zu, denn damit können Sie schöne Augenblicke festhalten und in schweren Zeiten wieder abrufen.

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