Prostitution

Prostitution - Die kauf´ ich mir!
Ein gutes Geschäft war sie schon immer, die Prostitution. Nicht umsonst wird sie als das älteste Gewerbe bezeichnet. Man nennt die sich prostituierende Dame Kurtisane, Hetäre, Geisha, Nutte oder Hure und jede Sprache hat meist mehrere Bezeichnungen für sie. Bezahlen ließen die Frauen sich schon immer für ihre Liebesdienste, doch ihr gesellschaftliches Ansehen richtet sich danach, wie sie ihrem Beruf nachgehen. Eine japanische Geisha gilt als kultiviert und unterhält ihren Liebhaber in erster Linie. Der Sex ist meistens nur Zugabe. Eine Straßenhure hingegen verkauft nichts als ihren Körper für ein geringes Entgelt. Dabei geht es rein um Sex - nicht mehr und auch nicht weniger.
Huren mit Heiligenschein
Das ursprüngliche hebräische Wort für Prostitution lautet k’deshah, was soviel wie heilig bedeutet. Organisierter Prostitution gingen nämlich anfangs die Tempel-Priesterinnen nach, um damit ihre Kultstätte zu finanzieren (das waren noch Zeiten, als man für eine milde Gabe noch mehr bekam als das zusprechende Nicken des Messdieners mit dem Klingelbeutel). Mit der Ausbreitung des Christentums verschwand die Tempelprostitution dann allerdings.
Frauen, die jeden kriegen
Im Gegensatz zu den patriarchalischen Religionen räumten die frühen "Mutterreligionen" den Frauen wesentlich mehr sexuelle Freiheiten ein. So konnte sich die Frau im frühen Ägypten, selbst wenn sie verheiratet war, jedem Mann zum Sex anbieten, indem sie ihm einfach ihre Kleidung schickte. Später wurde diese Praktik als kriminell verurteilt und nur ein paar Priesterinnen, die unter göttlichem Schutz standen, konnten dieses Privileg noch einige Jahrhunderte bewahren.
Die Macht des Fleisches
Hetären hießen die Prostituierten in Griechenland und auch unter ihnen gab es mehrere Abstufungen. Die höchste Klasse bildeten allein stehende Frauen, die, ähnlich den japanischen Geishas, mehr Geliebte als Huren waren. Als die Mätresse von Alexander dem Großen nahm die Hetäre Aspasia sogar Einfluss auf die Politik, als sie den griechischen Herrscher dazu überredete, die persische Stadt Persepolis niederzubrennen.
Feiertag zum Huren
Im Alten Rom waren Prostituierte geduldet, da sie die Männer davon abhielten, ihre Triebe bei anderen verheirateten Frauen auszuleben. Der Schutz der Familie stand über den Moralvorstellungen. Es gab eigens einen Feiertag zum Huren: den 23. April, an dem das Fest der Göttin der Prostituierten gefeiert wurde. Ganz offiziell konnten an diesem Tag die Männer ihrem Wunsch nach Abwechslung nachgehen.

Doch die Frauen standen den Männern in nichts nach und manche verdingten sich zum Hobby als Huren. Messalina, die unersättliche Frau des Kaisers Claudius, hatte ein eigenes Zimmer in einem Bordell. Unter einer Perücke soll sie dort ihre grenzenlose Neugierde und sexuelle Lust an hunderten von Männern ausgetobt haben. Einen ganz anderen Weg schlug Theodora, auch eine Kaisergattin, ein. Selbst ehemalige Prostituierte, richtete sie eine Art Kloster für die Rehabilitation von 500 Straßenhuren ein.
Sex für die, die es brauchen
Die Dienste von Prostituierten wurden von Königen, Soldaten, Kreuzfahrern, Bürgern und selbst von Päpsten in Anspruch genommen. Papst Alexander VI ging sogar mit der ausschweifendsten Sexorgie im Vatikan in die Annalen der Geschichte ein. Ende Oktober 1501 wurde in Anwesenheit des Papstes im Hause Cesars ein festliches Abendmahl gegeben. Nach dem Festessen tanzten 50 Kurtisanen mit den Dienern Cesars und den anwesenden männlichen Gästen.
Spiel mit dem Feuer
Schließlich kam einer der Gäste auf die Idee, auf dem Boden des Tanzsaales Kerzenständer mit brennenden Kerzen aufzustellen, zwischen denen Kastanien verteilt wurden, welche die Kurtisanen aufsammeln mussten, indem sie nackt zwischen den Ständern umher krochen. Dieses Schauspiel bereitete dem Papst und seinen Gästen sehr viel Vergnügen, noch größeres aber das darauf folgende Spiel, mit dem mehr Interaktivität in die Geschichte kam und bei dem es richtig zur Sache ging.
Gruppensex mit Segen
Es wurden nämlich seidene Stoffe, gestickte Schuhe, Strümpfe und verschiedene Schmuckgegenstände als Preise für diejenigen Männer ausgesetzt, die am häufigsten mit den Kurtisanen Sex hatten. Natürlich musste im Beisein aller Beteiligten verkehrt werden, damit auch niemand schummeln konnte. Wer das größte Stehvermögen hatte, ist nicht überliefert. Man kann sich jedoch unschwer das wilde Gehoppel von Häschen zu Häschen bildlich vorstellen.
Mehr als nur die Kür
Prostituierte betreiben ihren Beruf heute zwar nicht mehr unter dem Schutz päpstlicher Absolution. Dennoch erfüllen sie wie früher gesellschaftliche Bedürfnisse, indem sie jedem Mann, ob als Hure oder edles Callgirl, die Möglichkeit geben, mit einer Frau zu schlafen. Viele Männer wären ohne diese Dienstleistung schlichtweg auf lebenslange Handarbeit angewiesen. Und früher wie heute verdient der Staat kräftig an dem Geschäft mit dem Sex.