Partnersuche


Alte Rollenmuster – kein Entkommen für die Damenwelt?
Wiederholte Fehlentscheidung bei der Partnersuche



Jeder Mensch favorisiert einen gewissen Typ als Partner. Einige achten vor allem auf Äußerlichkeiten – attraktiv, schlank, sanft gebräunt –, andere eher auf innere Werte wie zärtlich, humorvoll und intelligent. Auch der Status spielt für viele eine große Rolle. Wie das Idealbild nun auch aussehen mag, ganz unbewusst suchen Menschen sich immer wieder Gefährten, die diesem Muster entsprechen. Denken Sie an Ihre eigenen Beziehungen zurück und überlegen Sie, ob sich Ihre Auserwählten nicht in mancherlei Hinsicht ähnlich waren. Frauen sind besonders empfänglich dafür, immer wieder denselben Fehler zu begehen und den Typ Mann, dem sie vor einigen Monaten den Laufpass gegeben haben, abermals in ihr Leben zu holen.


Psychologen meinen, dies liege vor allem an dem Umstand, dass Frauen sich häufig einen Partner suchten, der völlig gegensätzliche Charaktermerkmale und Gewohnheiten aufweist. Sie streben gewissermaßen nach einer Ergänzung zu ihrem eigenen Ich, um durch die Beziehung ein einmaliges und unvergleichliches Ganzes zu schaffen. Das exotische Verhalten eines chaotischen Künstlers mag einer überaus ordentlichen und organisierten, im Rechnungswesen beschäftigten Dame in den ersten Wochen anziehend erscheinen, doch der Reiz des Neuen verliert sich meist sehr schnell und übrig bleiben oft nur Ärger und Unverständnis.


Auch einer schüchternen Frau, die selbst nur zögernd in der Lage ist, auf Menschen zuzugehen, wird ein galanter Gesellschafter, der mit der halben Welt befreundet ist, anfangs wie der Himmel auf Erden erscheinen, bis sie erkennen muss, dass hinter seinem Gebaren vielleicht nicht unbedingt die Persönlichkeitsmerkmale stecken, die sie sich von einem Partner wünscht. Die Kriterien, die wir später bei der Wahl unserer Freunde und Geliebten zur Anwendung bringen, entscheiden sich bereits während unserer Kindheit.

Geprägt von unseren Eltern und unserer gesellschaftlichen Umgebung während der ersten Lebensjahre, wiederholen wir Beziehungsmuster, die uns damals vorgelebt wurden und die wir am eigenen Leib erfahren haben. Diesen Mustern zu entkommen, gestaltet sich unsagbar schwer, zumal sie nicht in unserem Bewusstsein verankert sind. So suchen sich besonders Frauen, aber auch viele Männer, immer wieder denselben Typ Mann (bzw. Frau), der, wenn er auch nicht wirklich zu ihnen passt, zumindest ein gewisses Gefühl der Beständigkeit und des Vertrauten bietet. Meist bleiben Frauen in diesem Kreislauf gefangen, bis ein wirklich folgenschweres Ereignis sie aufrüttelt und ihnen signalisiert, dass ihre Partnerwahl auf Werten aufbaut, die nicht ihren wirklichen Wünschen entsprechen.


Einer der größten Fehler, den viele weibliche Wesen begehen, ist, selbst wenn sie die geringe Übereinstimmung mit einem ins Auge gefassten Partner erkennen, diese mit einem fatalen Vorsatz herunterzuspielen: „Ich werde ihn schon ändern!“ Die Realität zeigt jedoch, dass sich Menschen nur in Nuancen verändern bzw. verändern lassen. Aus einem Macho wird kein Softie, so sehr sich die Damenwelt auch bemühen mag. Diese Erkenntnis ist wichtig, um sich von Anfang an klar zu machen, dass eine vielversprechende Partnerschaft auf ähnlichen Interessen und Wertvorstellungen basiert.


Zwei völlig verschiedenartige Menschen erleben zwar zu Beginn einer Beziehung einen Taumel des Ungewöhnlichen und Fremden, wenden sich dann aber bald wieder voneinander ab. Sehr wichtig ist auch, sowohl für Frauen als auch für Männer, zu lernen, ein Singledasein zu genießen. Viele fühlen sich unvollständig ohne Partner und definieren sich dementsprechend beinahe ausschließlich über die Person an ihrer Seite. Wenn sie jedoch erkennen, auch ohne Beziehung ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein, und ihr Überleben nicht vom Status „verheiratet“ oder „gebunden“ abhängig machen, gehen sie zukünftig auch viel umsichtiger und vor allem auch entspannter an die Partnersuche heran.

Verwandte Artikel

Folgendes könnte Dich auch interessieren: