Schwangerschaften
Weniger als 6 und mehr als 59 Monate steigern Risiko
Wissenschaftler der Pan American Health Organisation haben herausgefunden, dass eine Verbindung zwischen Schwangerschaftskomplikationen und dem Abstand zwischen Schwangerschaften besteht. Weniger als sechs Monate und mehr als 59 Monate steigern das Risiko von Komplikationen. Am sichersten soll ein Abstand von 18 bis 23 Monaten sein. British Medical Journal. Bei mehr als 400.000 Frauen aus Lateinamerika und der Karibik wurden die Auswirkungen der Abstände zwischen den Schwangerschaften untersucht. Frauen, die weniger als sechs Monate warteten, hatten ein 2,5-fach höheres Risiko zu sterben als jene mit dem sichersten Abstand. Ihr Blutungsrisiko in den späteren Stadien der Schwangerschaft war um 70 Prozent höher, ebenso die Gefahr eines vorzeitigen Reißens der Membrane. Die Risiken von Infektion und Anämie stiegen um 30 Prozent. Frauen, die nach mehr als 59 Monaten erneut schwanger wurden, waren für Präeklampsie und Eklampsie deutlich anfälliger.
Obwohl die Ursachen derzeit noch nicht erforscht sind, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass kurze Intervalle zwischen den Schwangerschaften den Müttern nicht erlauben, sich ausreichend zu erholen. Soziale Faktoren seien teilweise ebenfalls verantwortlich. Frauen mit kurzen Abständen zwischen den Geburten seien meist jünger und kämen am wenigsten in den Genuss einer Mutterschaftsvorsorge. Bei älteren Frauen jedoch gehe der durch eine Geburt erworbene Schutz gegen eine Präeklampsie verloren.
Der leitende Wissenschaftler Agustin Conde-Agudelo erklärte: "Obwohl diese Studie in Entwicklungsländern durchgeführt wurde und daher nicht direkt auf andere Länder übertragbar ist, sollten auch die Frauen der westlichen Welt über mögliche Gefahren informiert werden."