Männer emanzipiert?
Frauen müssen Familie und Beruf unter einen Hut kriegen - ihre Männer denken dagegen vor allem an die eigene Karriere. So lässt sich eine neue weltweite Studie zusammenfassen, die jetzt der Bielefelder Soziologie-Professor Hans-Peter Blossfeld gemeinsam mit seiner Bremer Kollegin Sonja Drobnic im Auftrag der Universität Bremen vorgelegt hat.
Studie: Partner sehen Doppelbelastung ihrer Frauen nicht
Frauen müssen Familie und Beruf unter einen Hut kriegen - ihre Männer denken dagegen vor allem an die eigene Karriere. So lässt sich eine neue weltweite Studie zusammenfassen, die jetzt der Bielefelder Soziologie-Professor Hans-Peter Blossfeld gemeinsam mit seiner Bremer Kollegin Sonja Drobnic im Auftrag der Universität Bremen vorgelegt hat. Die Wissenschaftler untersuchten drei Jahre lang knapp 2000 Paare in zehn verschiedenen Ländern unterschiedlicher Gesellschaftsformen.
"Der Emanzipationsgedanke hat sich nur auf das Verhalten der Frau ausgewirkt. Der Mann lebt weiterhin nach dem traditionellen Grundsatz: Ein erfolgreicher Ernährer ist auch ein guter Ehemann und Vater", beschreibt Blossfeld das recht eindeutige Ergebnis seiner Studie. Trotz deutlich verbesserter Ausbildung und wachsender Karrierechancen von Frauen habe sich in allen untersuchten Ländern innerhalb der Paare nichts Grundsätzliches geändert. Hausarbeit und Kinderbetreuung bleibe die zentrale Aufgabe der Frau, der Mann unterstützt sie dabei nur wenig. Will die Frau beruflich vorwärts kommen, kommt ihr der Mann kaum entgegen.
In zehn Ländern haben Blossfeld und Drobnic - unterstützt von ortsansässigen Wissenschaftlern - drei Jahre lang Paare verschiedenster sozialer Herkunft im Alter zwischen 25 und 60 Jahren befragt. Wie haben sie ihre beruflichen Karrieren aufeinander abgestimmt? Wie hat sich der Beruf der Frau auf die Arbeitsteilung in der Familie ausgewirkt? Wie hat sich das Leben durch gemeinsame Kinder verändert? Ausgesucht wurden Länder mit unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Vorgaben: Deutschland, die Niederlande, der flämische Teil von Belgien, Italien, Spanien, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Schweden, Dänemark, Polen, Ungarn und China.
Der Studie zufolge sieht der Mann sich weiterhin in der Rolle des Haupternährers der Familie - auch dann noch, wenn die Frau mehr Geld zur Haushaltskasse beisteuert als ihr Partner. Und dies, so Blossfeld, sei weitgehend unabhängig davon, ob das Land seit Jahrhunderten kapitalistisch ist, eine sozialistische Vergangenheit hat oder ob es konservativ, liberal oder sozialdemokratisch regiert wird. Wer der Frau politisch helfen wolle, dürfe eben nicht nur darauf schauen, wie Ausbildung, Berufssituation und Arbeitsmarktstrukturen zu verbessern seien, sondern müsse auch die Haltung des Mannes im Blick haben. Und die ist - laut Studie - nun einmal reichlich wenig flexibel.
Gestützt wird dies offenbar durch verkrustete Vorgaben der Gesellschaft. In vielen Staaten wie Deutschland, den Niederlanden, Italien oder Spanien steige mit der beruflichen Position des Mannes der Druck auf die Partnerin systematisch an, ihre Karriere zu Gunsten der Familie zu opfern. Derartige Tendenzen würden noch gestützt, wenn der Staat die Familie mit einem männlichen Alleinernährer als Idealbild ansehe.
Frauen müssen Familie und Beruf unter einen Hut kriegen - ihre Männer denken dagegen vor allem an die eigene Karriere. So lässt sich eine neue weltweite Studie zusammenfassen, die jetzt der Bielefelder Soziologie-Professor Hans-Peter Blossfeld gemeinsam mit seiner Bremer Kollegin Sonja Drobnic im Auftrag der Universität Bremen vorgelegt hat. Die Wissenschaftler untersuchten drei Jahre lang knapp 2000 Paare in zehn verschiedenen Ländern unterschiedlicher Gesellschaftsformen.
"Der Emanzipationsgedanke hat sich nur auf das Verhalten der Frau ausgewirkt. Der Mann lebt weiterhin nach dem traditionellen Grundsatz: Ein erfolgreicher Ernährer ist auch ein guter Ehemann und Vater", beschreibt Blossfeld das recht eindeutige Ergebnis seiner Studie. Trotz deutlich verbesserter Ausbildung und wachsender Karrierechancen von Frauen habe sich in allen untersuchten Ländern innerhalb der Paare nichts Grundsätzliches geändert. Hausarbeit und Kinderbetreuung bleibe die zentrale Aufgabe der Frau, der Mann unterstützt sie dabei nur wenig. Will die Frau beruflich vorwärts kommen, kommt ihr der Mann kaum entgegen.
In zehn Ländern haben Blossfeld und Drobnic - unterstützt von ortsansässigen Wissenschaftlern - drei Jahre lang Paare verschiedenster sozialer Herkunft im Alter zwischen 25 und 60 Jahren befragt. Wie haben sie ihre beruflichen Karrieren aufeinander abgestimmt? Wie hat sich der Beruf der Frau auf die Arbeitsteilung in der Familie ausgewirkt? Wie hat sich das Leben durch gemeinsame Kinder verändert? Ausgesucht wurden Länder mit unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Vorgaben: Deutschland, die Niederlande, der flämische Teil von Belgien, Italien, Spanien, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Schweden, Dänemark, Polen, Ungarn und China.
Der Studie zufolge sieht der Mann sich weiterhin in der Rolle des Haupternährers der Familie - auch dann noch, wenn die Frau mehr Geld zur Haushaltskasse beisteuert als ihr Partner. Und dies, so Blossfeld, sei weitgehend unabhängig davon, ob das Land seit Jahrhunderten kapitalistisch ist, eine sozialistische Vergangenheit hat oder ob es konservativ, liberal oder sozialdemokratisch regiert wird. Wer der Frau politisch helfen wolle, dürfe eben nicht nur darauf schauen, wie Ausbildung, Berufssituation und Arbeitsmarktstrukturen zu verbessern seien, sondern müsse auch die Haltung des Mannes im Blick haben. Und die ist - laut Studie - nun einmal reichlich wenig flexibel.
Gestützt wird dies offenbar durch verkrustete Vorgaben der Gesellschaft. In vielen Staaten wie Deutschland, den Niederlanden, Italien oder Spanien steige mit der beruflichen Position des Mannes der Druck auf die Partnerin systematisch an, ihre Karriere zu Gunsten der Familie zu opfern. Derartige Tendenzen würden noch gestützt, wenn der Staat die Familie mit einem männlichen Alleinernährer als Idealbild ansehe.