Bisexualität

Etwa 10-20 Prozent der Bevölkerung sind bisexuell orientiert. Bisexuelle Menschen sind oft verheiratet und haben Kinder. Das bisexuelle Interesse kann dauerhaft sein oder nur zeitweise zum Ausdruck kommen.
Was ist Bisexualität?
Bisexualität bedeutet „Doppelgeschlechtlichkeit“. Ursprünglich kommt der Begriff aus der Biologie. Eine bisexuelle Grundstruktur gibt es bei allen Lebewesen. Mit der Pubertät entwickelt sich die Geschlechtsidentität eines Heranwachsenden: Es bilden sich sexuelle Präferenzen. Aber auch wenn sich eine hetero- oder homosexuelle Identität bereits ausgeprägt hat, muss dies nicht für das ganze Leben bindend sein. Die individuelle sexuelle Prägung ist keineswegs statisch, sondern kann sich im Lauf des Lebens verändern.

Bisexualität und Gesellschaft
Wenn der verheiratete bisexuelle Partner seine gleichgeschlechtlichen Neigungen unterdrückt oder die entsprechenden Aktivitäten verheimlicht, kann es zu großen Belastungen und Spannungen in der offiziellen Beziehung kommen. Chronischer Stress und psychosomatische Symptome können die Folge sein. Je nach sozialem Umfeld erlebt sich der bisexuell Orientierte als Außenseiter oder sogar als Verräter, da er sich nicht mehr einem gesellschaftlich akzeptierten Rahmen zugehörig fühlt. Entsteht daraus ein großer Leidensdruck kann das Aufsuchen einer Beratungsstelle hilfreich sein. Bei einer Beratung geht es um eine Hilfe zur Orientierungsfindung und der Minderung des entstandenen Druckes, aber nicht darum, die Bisexualität zu verteufeln.