Kraftvolle Schwäche
Sie wagte es nicht ihn anzusehen, in ihrem Kopf aber immer ihre Erinnerung, wie er aussieht, was ihr so besonders an ihm gefiel und sie ärgerte sich ein wenig, weil sie plötzlich so anders war, zurückhaltend, scheu, willenlos und schwach. Sie genoss es, aber wie sollte sie die Erinnerung an sein Gesicht, an seine Augen, sein Lächeln in Erinnerung behalten, wenn sie es nicht mal wagte ihn anzusehen, wenn er sie dazu aufforderte? Er berührte sie, nur einen Hauch und ihre Beine zitterten, ihr Atem stockte, als er sie an sich heran zog, sie seine Erregung spürte, seine Gier, seinen Herzschlag und sie schloss die Augen, hielt sich so gut sie es konnte an ihm fest. In diesem Moment verlieh sie ihm wieder Macht über sich, jedes Mal etwas mehr, als bei den Malen davor, sie genoss es, so von ihm dominiert zu werden, ohne dass er viele Worte sagen musste, ohne dass er die Stimme erheben müsste. In diesen Momenten spürte sie ihre fast bedingungslose Hingabe und er betätigte sie, er nutzte sie, wie ein Spielzeug, wie eine Fernbedienung, die er nach seinem Belieben An- oder Ausmachen konnte. Sie spürte ihre Erregung wachsen, einfach so, obwohl sie zuvor noch traurig gewesen war, völlig abwesend, noch in Gedanken von der Fahrt, die sie hinter sich hatte, aber plötzlich kam sie an, stand da, in seinen Armen und alle negativen Gedanken und Schwingungen waren verschwunden. Sie tauchte ein in ihre Welt, in seine Welt, und ward fortan gefangen darin, bis er diesem ein Ende machen würde. Als sie die Tür betrat, gab sie ihren Rest Freiheit und Eigenständigkeit ab, für ihn, für sich, für beide, für ihre gemeinsame Neigung, ihre Lust und Erfüllung. Schwach machte er sie, sog ihre Kräfte in sich auf, als würde er sie mit Haut und Haaren verschlingen wollen, sie taumelte und musste sich immer wieder auf ihn stützen. Aber war es nicht genau das Maß, was sie wollte, was ihr Körper verlangte, der vor Lust und Verlangen nur so bebte, so flehte, so gierig und geil war, wie er es nie zuvor war. Vieles war geschehen, sie hatte kaum den Atem, kaum die Kraft noch zu stehen, kniete vor ihm gefesselt, schwach, hilflos und dennoch immer noch gierig und geil, dürstend nach Ekstase, die niemals aufhörte, solange sie bei ihm verweilte. Sie war müde und fertig, aber sie wollte dennoch mehr, wollte so viel geben, wie er sich nahm und am liebsten noch viel mehr. Nach kurzer Zeit konnte sie ihre Beine nicht mehr spüren, sie schmerzten erst, dann taten sie immer mehr weh, dann schliefen sie ein, die Kräfte verließen sie, aber es war nicht an ihr das Ganze zu beenden. Es kostete sie sehr viel Kraft ihm dennoch zu gefallen, zu tun, was er von ihr erwartete, es war anstrengend, ihr Hände, ihre Finger gehörten nicht mehr ihr, alles fühlte sich an, als würde sie sich einer Ohnmacht nähern, aber sie wollte nicht aufgeben, kein Wort sagen, beenden, was sie angefangen hatte, weiterführen, was er sich wünschte. Sie liebte es, liebe ihn, liebte es, ihm Freude zu bereiten und ihn zu befriedigen, ihm dadurch nah zu sein, seine Erregung zu spüren, wie sie sich ins Unermessliche steigerte, und gerade in dem Moment, wo sie selbst so schwach war, bei jedem anderen schon lange aufgegeben hätte, sich geweigert hätte weiterzumachen, in diesem Moment tat sie es nicht, genoss dabei nochmals verstärkt das Gefühl, das sie für ihn hatte. Sie steckte ihre Bedürfnisse zurück, ignorierte die Zeichen ihres Körpers, sie sie stetig näher an die Grenzen ihrer Erschöpfung stoßen ließen und tat dies alles nur für ihn. Ihr Körper zitterte immer mehr, einerseits vor Verlangen und Lust, aber spürte sie die Lust überhaupt noch, war es nicht eine Qual, ihren geschwächten und schmerzenden Körper so zu schänden, ihn weit unter ihren Herrn zu stellen, aber liebte sie nicht genau das, war es nicht genau das, was sie so faszinierte an dieser Beziehung? Sie ließ sich gehen, fallen, überwand eigene körperliche Grenzen, keine geistigen, die ihr Kopf ihr setzte, nein sie kämpfte gegen ihren Körper, nur für ihn, einfach so, und tat dies mit absoluter Hingabe. Ihr Körper ermahnte sie immer mehr, aber sie dachte gar nicht daran, aufzugeben, bis er sich nicht an ihr befriedigt hätte, wie er es wollte. Als es vorbei war, atmete sie auf, war glücklich, zufrieden, ihr war heiß und kalt im gleichen Moment und sie sackte zusammen, atmete nur noch, schwach, ohne zu denken, erschöpft, und war unfähig sich zu bewegen. Sie fiel, konnte nichts mehr sagen, war abhängig davon, dass er die Zeichen bemerkte, ihre Fesseln löste und sie befreite, ihr wieder Luft und Raum zum Atmen gab. Dankbar nahm sie nur noch am Rande wahr, wie er es tat, wie sie sich in dem Moment gehalten fühlte von ihm, wie sie ihren Körper wieder fühlen konnte und sackte erschöpft, aber überglücklich zusammen....
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