Die Gitterstäbe

Sie fühlte sich benommen. Hatte keine Möglichkeit sich zu orientieren. Um sie herum war alles dunkel, der Geruch modrig, die Luft feucht und stickig.
In der Ferne hörte sie tiefe, kräftige Männerstimmen. Neben ihr war niemand. Sie konnte sich nicht erinnern wie sie hierher gekommen war.

Sie lag unbequem und wollte ihre Position ändern. Aber das war nicht möglich. Sie war fest gekettet. Ihre Augen verbunden. Sie versuchte, mit den Fingern etwas von ihrer Umgebung zu ertasten, ihre Knie an die Seiten zu drücken, um die Wände zu spüren. Sie war in einem Käfig. Wie ein Tier gefangen. Ihre Arme und Beine waren an den Gitterstäben fest gekettet worden, die Beine dabei auseinander gespreizt. Sie war nackt. Sie hörte die vorher weit weg gewesenen Männerstimmen näher kommen. Eine Käfigtür wurde geöffnet. Hände legten sich auf die Innenseite ihrer Schenkel, massierten sie. Kneteten sich langsam in ihr Fleisch. Sie stieß einen ungewollten Seufzer aus. Die Hände fuhren über ihren Venushügel. Der Daumen dieser Hand drang für Sekunden sie ein. Es war ruhig. Niemand sagte etwas. Sie hörte nur das Atmen der Männer. Man ging im Kreis um sie herum, mal schneller, mal langsamer. Dabei hob man ihren Busen und ließ ihn wieder fallen, drehte ihren Kopf von rechts nach links und zurück, fuhr durch ihr Haar. Es war wie eine Begutachtung.

Ein Schlüssel klapperte. Die Tür hinter ihrem Kopf wurde geöffnet, ihr Gesicht erneut betastet. Ein Finger fuhr in ihren Mund. An ihren Wangen fühlte sie den erigierten Stolz eines Mannes. Roch den Geruch der Lust. Mittlerweile gefiel ihr das Spiel, das Gefühl des Ausgeliefertseins in diesem ungewöhnlichen Raum. Sie langte mit ihrer Zunge nach der sich ihr bietenden Pracht. Es fand ein kleiner Kampf auf ihrem Gesicht statt. Ein Kampf ums Geben und Nehmen. Sie gewann ihn und sog das Geschenk tief in ihren Mund ein. Jemand stöhnte laut. Sie fuhr mit ihrer Zunge über den empfindlichsten Teil, verharrte an der kleinen Öffnung, schmeckte die Vorboten des Lebenssaftes.
Gleichzeitig machte sich jemand zwischen ihren Beinen an sie zu schaffen. Leckte innig über ihrer Schoss, drang mit den Fingern in sie ein. Eins, zwei, drei - fast die ganze Hand.

Sie wand sich, stöhnte, hob das Becken dem Leckenden entgegen. Sie war berauscht. Wie im Wahn nahm sie wahr, dass ihre Brüste geknetet, ihre Brustwarzen zwischen Fingerkuppen gerieben wurden. Fast schmerzhaft. An ihren Körperöffnungen stießen Männer in sie hinein. Sie war offen wie das Meer und fühlte keinen Unterschied zwischen Fingern und erigierten Körperteilen.
Sie schoben sich hin und her, stöhnten, drückten sich dem Ausbruch der Leidenschaft entgegen. Ein Knall im Kopf. Die Schreie waren laut. Auf ihrem Körper überall Rinnsale und Tropfen heißen Saftes. Nachbeben. Dann hörte es auf. Wieder Stimmen um sie herum. Schlüsselgeklapper. Die Türe wurden verschlossen. "Ich kaufe sie - wann kann ich über sie verfügen?" hörte sie jemanden im Weggehen sagen. Die Stimme war ihr bekannt. Seit Jahren teilte sie Tisch und Bett mit ihm und immer und immer wieder schaffte er es, ihrem Sexleben etwas Unvergessliches zu geben


Anmerkung der Redaktion: Die Verantwortung für Inhalt, Sprache, Grammatik und Stil des Textes liegt beim Autor.